Rock Wren Fieldwork with Kerry #2

Rock Wren Fieldwork with Kerry #1 - Mt. Inaccessible, Fiordland National Park, Southland

Gerade zurück vom Vögelfangen, ging es zwei Tage später schon wieder in die Natur. Ich wurde von Kerry, ihrem Supervisor Bruce und Ian in Dunedin Sonntag Morgen abgeholt und wir fuhren zusammen nach Te Anau in Southland. Von da aus ging es.. tataaaa... mit dem Helicopter =) circa eine Stunde nach Süd-Westen mitten ins Nirgendwo. Das Wetter war mieß und das hatte der Wetterbericht auch so verhergesagt, aber wir fuhren trotzdem, da Kerry die Flüge recht "günstig" zum "Studenten-Vielflieger-Tarif" bekommen hat und man sich sowas ja nicht entgehen lassen darf. Es regnete also (was in Fjordland ja eigentlich auch nichts besonderes ist) und Schneeregen klatschte an die Scheibe des Helis. Der Pilot navigierte gekonnt durch Schluchten und Täler und schien das gesamte Gebiet auswendig zu können. Am Zielpunkt mit dem netten Namen "Mt. Inaccessible" (es hatte wohl keiner mit Hubschraubern gerechnet) war der Schneeregen und Wind nochmal stärker geworden und die Temperatur noch weiter gefallen. Der Pilot wollte uns auch erst gar nicht absetzen und zurücklassen, da für die kommenden Tage auch keine Besserung des Wetters angesagt war. Aber was tut man nicht alles für die Wissenschaft. Der Heli wurde also entladen und in Eiseskälte möglichst schnell die Zelte aufgebaut, um Unterschlupf zu haben. Und darin hielten wir uns dann auch nette zwei-einhalb Tage auf, während draußen der Regen und Schnee auf die Zeltplane prasselte und der Wind das Zelt immer wieder beängstigend zusammendrückte. Zwei-einhalb Tage haben wir also rein gar nichts gemacht, außer sehr viel leckeres Essen zu essen, zu lesen (ich habe in spannendes Pilzbuch mit über 200 Seiten durchgelesen...) und als Highlight des Tages den Bergfunk abzuhören um neue (schlechte) Nachrichten übers Wetter zu empfangen. Ab und an hat man sich dochmal hinausgewagt um sich die Beine im äußerst sumpfigen Fjordland zu vertreten und im Schlamm zu versinken. Ich hätte nie gedacht, dass sumpfartige Landschaften auch noch bei 45° Gefälle existieren können. Southland zählt eben zu den Regenreichsten Gebieten Neuseelands. Hier fallen bis zu 7500 mm Niederschlag, mehr als 10-mal so viel wie in Bremen.

Am Mittwoch, unser letzter Tag, schien endlich die Sonne und es war ein wirklich wunderbarer Tag! Bei Sonnenschein ist das Fjordland einfach atemberaubend, besonders dort in der Abgelegenheit, über 80 km von der nächsten Stadt entfernt. Und endlich kamen auch die Rock Wrens aus ihren verstecken. Den ersten kleinen Pipmatz fingen wir dirket neben unseren Zelten. Dann suchten wir ein recht großen und landschaftlich abwechslungsreiches Gebiet ab und konnten weitere vier Vögel fangen.

Abends um 6 holte uns der Hubschrauber wieder ab und flog uns bei bestem Wetter über eines der schönsten und unberührtesten Gebiete Neuseelands, über blaue Bergsehen, Schneebedeckte Gipfel und tiefe Schluchten zurück nach Te Anau. Von da aus gind es am selben Tag zurück nach Dunedin. Ich habe mir wohl das richtige Praktikum ausgesucht und die richtigen Leute kennengelernt und bekomme immer ein breites Grinsen im Gesicht, wenn ich an diese Tour denke. Sebst die verbrachte Ewigkeit im Zelt war irgendwie cool :D Vielleicht kann ich bald nochmal auf einen Helicopter-Trip von Queenstown irgendwo in die Berge. Drückt mir die Daumen!

 

Und hier ein paar Bilder von der Tour:

Meine Bilder vom Rückflug sind leider nicht so gut, da die Scheibe etwas gespiegelt hat. Ich hoffe, dass ich bald Ian's Fotos bekomme und werde sie dann hochladen!

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Matze (Freitag, 13 April 2012 12:06)

    YEEEEEEAAAAAH

  • #2

    jakob (Sonntag, 15 April 2012 11:18)

    sweeet!! so stellt man sich ein gelungenes feldpraktikum vor ;)

  • #3

    Andreas (Samstag, 21 April 2012 00:46)

    ???extra Zelt zum "abhängen" ??? echt dekadent!
    Weiterhin viel Spaß
    Andreas